Wie? Was? Warum?
Eigentlich wollten wir uns mit Herz und Seele dem Klimawandel widmen…
Das Wort „toograde“ ist ein Kunstwort. Es ist eigentlich gar nicht so lange her, da wurde innerhalb der EU ernsthaft über den besorgniserregenden Anstieg der Temperatur im globalen Mittel debattiert.
Nach der Veröffentlichung des zweiten Teils des Weltklimareports 2007 durch das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sah es kurzfristig so aus, als würden die wichtigen Regierungen dieser Erde die Situation in all ihrer Tragik erkennen und einen Katalog von Gegenmaßnahmen ergreifen mit dem Ziel, einen globalen Temperaturanstieg zu verhindern. Dabei wollten zumindest die Staaten der europäischen Gemeinschaft einen Anstieg um mehr als „two“ Grade mit allen Mitteln unterbinden. Der Ausstoß von CO2 in die Erdatmosphäre sollte eingeschränkt, die regenerierbaren Energien unterstützt, der massive und irrationale Gebrauch des privaten Autoverkehrs in seiner jetzigen Form in Frage gestellt werden. Von all den guten Vorsätzen ist wenig geblieben.
Die kurze Zeit später einsetzende Wirtschaftskrise -die in erster Linie eine Bankenkrise ist; Banken, die ihr Wirtschaftszentrum in den USA und Europa haben- hat uns diese guten Vorsätze vergessen lassen und aus dem zwei-Grad-Ziel ist ein „es wird schon nicht so dick kommen“ geworden und man hat dem Klimawandel sogar noch einige gute Seiten abgewinnen können. Eine solche Vogel-Strauß-Politik wird unseren Hintern mit der Zeit ganz schön erwärmen. Mehr als uns lieb ist. Die Erde ist zu klein, damit eine Klimakatastrophe nicht alle Länder in Mitleidenschaft zieht, gleichgültig wo das Epizentrum ist.