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...entweder reichen wir uns die Hände, oder wir schließen uns dem Trauerzug unserer eigenen Beerdigung, in einem einzigen, riesigen Massengrab an. (Sygmunt Bauman)

Wir sollten etwas tun.

1,1°

Wir könnten noch etwas tun.

Ach hätten wir doch was getan.

2,5°

Jetzt können wir sowieso nichts mehr tun.

Hallo!… Hallo?… (Frei nach Martin Niemöller).

Rio – geht den Bach runter

Es ist doch erstaunlich, mit welcher Seelenruhe wir alle der unaufhaltsamen Klimaveränderung zuschauen. Die Hoffnung ist bekanntlich das letzte, was man verliert und diese lautet beim Klimawandel: wir könnten ja von den Veränderungen profitieren. Eine ebenfalls erstaunliche These -die uns ebenso in eine unheilsame Starre versetzt- ist  nach uns die Sintflut. Diese Ansicht wird schon seit Jahren auf den deregulierten Märkten dieser Welt praktiziert. Sei es wenn man auf die schlechter werdende Bonität eines Staates spekuliert; auf die Verknappung der weltweiten Ölreserven oder -wie in den letzten Jahren verstärkt geschehen- auf die menschenverachtende Spekulation mit Lebensmitteln.

Die Rio+20 Konferenz ist eine Enttäuschung auf der ganzen Linie, glaubt man den Vertretern der Nichtregierungsorganisationen. Hat 2007 der vierte Sachstandsbericht des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) einen globalen Dialog und was noch wichtiger ist, Veränderungen im Denken der Menschen ausgelöst, schaut man heute ungläubig nach Rio. Viele Menschen glauben den Aussagen und Messungen von tausenden von wissenschaftlern weltweit. Manchmal brauchen wir aber nur aus dem Fenster zu schauen und das, was wir sehen, mit unseren Erinnerungen zu vergleichen, um zu wissen: hier vollzieht sich in nur einer Generation eine Änderung des Klimas, die man nur als beängstigend bezeichnen kann.

Quelle: © Cornelia Danzer / PIXELIO
Die Erkenntnis, dass der maßlose Einsatz von Energie in Form von Holz, Kohle, Öl und Gas seit Beginn der industriellen Revolution, die  Anteile, die den Treibhauseffekt auf der Erde  immer weiter erhöhen, gestiegen ist, ist eine belegte wissenschaftliche Tatsache. Diese Tatsache hat heute bereits verheerende Folgen für viele Bewohner der südlichen Hemisphäre. Sie hat auch Folgen für uns und für unsere Kinder, denen wir in unverantwortlicher Weise eine unbewohnbare Welt hinterlassen.
Die Erhöhung der CO2 Anteile in der Luft wird uns die nächsten Jahrhunderte wenn nicht gar Jahrtausende begleiten. Schon jetzt führt der menschengemachte Klimawandel in Teilen der Erde zu einer Verknappung der Wasserreserven. So schmilzen Gletscher in Lateinamerika und Asien, die Menschen seit Jahrhunderten im Sommer mit Wasser versorgen in einem besorgniserregenden Maß dahin.
Es ist niederschmetternd mit welcher Gleichgültigkeit die Menschen in den Industrienationen -also die Verursacher dieser Katastrophe- die Veränderungen registrieren und achselzuckend an ihr Tageswerk gehen.
Für den Umweltschutz war vor der Finanzkrise kein Geld vorhanden. Für die sog. systemischen Banken werden Geldreserven in einem ungekannten Maß mobilisiert. Doch jetzt, wo man bereits dutzende von Banken vor dem sicheren Untergang mit öffentlichem Geld gerettet hat, heißt es wieder: es ist kein Geld da.
Derweil wird unser blauer Planet jeden Tag etwas kleiner. Bald wird alles Geld dieser Welt uns nicht die Dinge zurückbringen können, die wir heute zerstören.


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